3. Platz: Ersatzneubau Trimbacherbrücke
Beim Projektwettbewerb zum Ersatzneubau der Trimbacherbrücke über die Aare in Olten platzierten wir uns im Team mit ACS-Partner AG und urbaNplus GmbH auf dem Podest.
Gesamtkonzept
Das Konzept sieht eine moderne Gestaltung einer Bogenbrücke vor, welche schlank über der Aare schwebt, eine eigenständige Ausstrahlung hat und sich gekonnt in die Umgebung einfügt.
Mit der Wahl einer Bogenbrücke beziehen wir uns auf die Geschichte und Tradition des Brückenbaus vor Ort. Um die Vielfalt an Brücken an der Aare in Olten aufrecht zu erhalten und an der Geschichte des Ortes anzuschliessen, haben wir uns nach zwei Wesensmerkmalen der bestehenden Brücke orientiert – prägender Bogen und horizontale Betonung durch die Fahrbahnplatte.
In der räumlichen Einbettung haben wir auf eine filigrane Erscheinung, Ausgewogenheit der räumlichen Mittel, sowie einen sorgsamen Umgang mit den seitlichen Böschungen und der örtlichen Bausubstanz geachtet. In der skulpturalen Ausformulierung der neuen Brücke war uns wichtig, dass von der Strassenebene das Horizontale der Brücke stärker in den Vordergrund rückt. Von der unteren Fussgänger- und Flussebene tritt die skulpturale Ausformulierung des Bogens und Tragwerkes wie auch die Dinghaftigkeit der Materialwahl in den Vordergrund.
Mit dem untenliegenden Tragwerk und der kombinierten Geometrie aus zweistegiger Fahrbahnplatte in den Randfeldern, Kastenquerschnitt im Mittelbereich und U-förmigen Bogenstreben wird ein Gesamtsystem geschaffen, das optimal auf die statischen und unterhaltsspezifischen Anforderungen eingeht. Durch die Materialisierung aus Beton kann unter den vorherrschenden Expositionen ein robustes und dauerhaftes Bauwerk geschaffen werden.
Die Öffnung der Widerlagerbereiche schafft eine durchgängige Längsvernetzung für die Tierwelt, für die Nutzer des Fusswegs sowie eine symmetrische Wahrnehmung der Flussraum- und Brückengestaltung.
Landschaftsgestaltung
Anbindungen: Auf der rechten Flussseite (Seite Olten) werden die obere Stadtebene mit der unteren Flussebene mittels der bestehenden Rampe und der neuen oberwasserseitig angeordneten Treppe verbunden. Die Treppe führt diagonal die Böschung in Laufrichtung hinunter. Am Fuss der Treppe ist ein kleiner Platz mit Bank, welche zum Verweilen und Betrachten der schönen Brücke einlädt.
Terraingestaltung: Durch die Situierung der Bogenenden in der Böschung leicht oberhalb der Wasserlinie können die Böschungen sanft an das bestehende Gelände und die bestehenden Mauern angeschlossen werden. Neu fliessen diese unter der Brücke durch. Die vorhandenen Gabionen werden soweit möglich entfernt, um den Eingriff in die Böschungen zu minimieren.
Korridore für Tiere: Durch die Wahl der Brückenkonstruktion als Bogenbrücke mit Bogenenden leicht oberhalb der Wasserlinie können die Böschungen (rechtes Ufer, Seite Olten), die Mauer mit wasserseitigem Bankett und obenliegender Böschung (linkes Ufer) unter der Brücke durchgezogen werden. Dies erlaubt es neu wasserfolgenden Tieren die Brücke besser zu queren. Um die heute bei der Einmündung des Dorfbaches unterbrochene Längsvernetzung zu sanieren, schlagen wir eine über dem Bogen des Durchlasses liegende Verbindung vor. Ergänzt werden obige Massnahmen mit Steinblöcken, welche das Hochsteigen vom Bankett auf die oberhalb der Mauer liegende Böschung ermöglicht. Im Weiteren sind Kleinstrukturen wie Asthaufen und Steinhaufen angedacht. Inwieweit auch noch Bruthilfen für Vögel und Fledermäuse sinnvoll sind, muss in der nächsten Phase noch fundiert aufgearbeitet werden. Die Beleuchtung ist dahin gehend auszuarbeiten, dass so wenig wie möglich Streulicht in den Flussraum gelangt und die Farbwahl unter 3000 Kelvin, idealerweise bei 2700 Kelvin liegt.