3. Rang Hotel Rhodannenberg, Klöntal
Mit dem Umbau und Erweiterung oder Ersatzneubau des Hotels Rhodannenberg wird die Weiterentwicklung eines Traditionsbetriebs am Klöntalersee im Glarnerland ermöglicht.
Neben der architektonischen Qualität, der Funktionalität, der Wirtschaftlichkeit und der Nachhaltigkeit liegt das Augenmerk in der landschaftlichen Einbettung des Gebäudes sowie der Gesamtanlage.
Zwischen den Bauten
Mit der Verteilung der Nutzungen auf drei Bauten, erstreckt sich die Hotelanlage über die gemeinsamen Aussenräume. Durch die traufständige Position des Neubaus nimmt sich die Wirkung der langen Dachfigur zurück und betont so die giebelständigen Bestandsbauten. Die zu deren Fassaden bewusst abgewinkelte Stellung des Neubaus entlang der Strasse festigt das Ensemble als lose Anordnung einzelner Bauten und stärkt den Zusammenhang und die Bedeutung der Aussenräume zwischen den einzelnen Bauten aber auch deren Bezug zum Seeraum und dem lesbar bleibenden Hangfüssen. Die Gestaltung der entstehenden Aussenräume erfolgt unter der Prämisse des Landschaftsschutzes. Die Rückbildung der künstlichen Aufschüttung des bestehenden Hotels renaturiert den Geländeverlauf. Die uferbegleitende Setzung des Baukörpers ermöglicht die nachhaltige Sicherung der geschützten Hangseite.
Während der westliche Vorbereich mit seinen parkartig begrünten Kiesflächen der Erschliessung der Hotelanlage und dem Seminarräumen als Vorbereich zugeschrieben ist, bietet der östliche Aussenbereich baumbestandene Grünflächen zur Erholung. In Anlehnung an den Gasthausbetrieb von 1911 entsteht in diesem Grünbereich neben einem naturnahen Abenteuerspielplatz mit Sitzgelegenheiten auch eine Orangerie, in der ganzjährig Zitruspflanzen gezüchtet und ausgestellt werden können. Ein verzweigtes Wegenetz verbindet die Aussenbereiche miteinander und erlaubt – analog der inneren Organisation – eine intuitive Entflechtung der unterschiedlichen Nutzungen. Die unterschiedlichen Bereiche sind unterschiedlich ausgestaltet:
Die seeseitigen Terrassen, wie auch die seitlichen Vorzonen der Haupteingänge, sind mit zyklopenartig verlegten Alpenkalkstein belegt. Schirmförmig geschnittene Linden bieten einen natürlichen Sonnenschutz. Bergseitig sichern ortstypische Mauern aus Alpenkalkstein den Hang wo notwendig und bieten in offenen Fugen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Vor diesen Mauern blühen artenreiche Blumenwiesen, gerahmt mit einheimischen und ortsüblichen Sträuchern. Der westliche Bereich zwischen Hotel und Seminargebäude wird mit einem sickerfähigen, kalkgebundenen Naturdeckbelag ausgeführt. Geschnittene Mischhecken sichern die dichte Abtrennung zur Strasse, schattenspendende Baum- und Strauchgruppen attraktiveren den Parkierungsbereich. Im Einbahnverkehr umfliesst die Ein- und Ausfahrt die begrünte Parkinsel, bietet sichere Zuwegung zu Hotel und Seminarbereichen und erschliesst die Carstellplätze im rückwertigen Bereich des Hotelneubaus.
In Zusammenarbeit mit Blaas Architekten GmbH, Zürich