3. Rang: Schulanlage Vogtsrain, Zürich-Höngg
Konzept Freiraum:
Die Schulanlage Vogtsrain liegt nördlich des Zentrums von Höngg und ist eingebettet in ein Wohnquartier von Mehrfamilienhäusern. Die von Fischer Architekten Anfang der 1970er Jahre realisierte Schule weist aufgrund ihrer Bautypologie eine hohe Qualität auf und ist entsprechend baulich wie auch freiräumlich im Sinne der Denkmalpflege geschützt.
Das terrassierte Arrangement von Pausenflächen, Grünräumen und winkelartigen Baukörpern ist eine besondere Qualität des Bestandes und wird im neuen Ergänzungsbau harmonisch fortgeführt. Die frühere losgelöste und isolierte Ausgestaltung der Lehrerwohnungen wird überwunden und der neue Baukörper typologisch und über den Freiraum mit der grossen Terrasse an die bestehende Struktur angebunden. Eine leichte Pergolastruktur, welche als künstlerische Intention auch Bezug zur Baumskulptur von Rolf Flachsmann nimmt, wird zur wichtigen verbindenden Geste. Die Platten- und Betonsteine orientieren sich in Format, Haptik und Ausgestaltung an die bestehende Pflästerung. Grosse Pflanztröge mit Sitzstufen erlauben Aufenthalt und ermöglichen die Bepflanzung mit mehrstämmigen Grosssträuchern (Pinus mugo sowie Betula humilis, Juniperus communis, Myricaria germanica). Die gekiesten Terrassenflächen sind zum Teil extensiv artenreich bepflanzt und lassen zudem Platz für Initialpflanzungen und Ansiedlung von Wildkräutern über den Wind.
Über eine Treppe gelangt man von der Terrasse zum Pausenbereich der neuen Primarschule.
Die geometrische Strukturierung und ihre Materialität entsprechen der bauzeitlichen Gestaltung. Spielgeräte, Aussenklassenzimmer und Schulgarten wurden neu interpretiert und in das klare, verwebende Raster integriert. Diese integrale neue Bespielung des Aussenraumes erlaubt die qualitative Weiterentwicklung mit einer hohen Spiel- und Aufenthaltsqualität unter Wahrung der bauzeitlichen Gestaltung. Die Pflasterflächen werden reduziert, jedoch zeichnet eine feine Bänderung und ein Rahmen aus Betonpflastersteinen die ursprüngliche Beschaffenheit nach. Der vitale Baumbestand von vorwiegend Hainbuchen (Carpinus betulus) wird erhalten.
Der frühere Schulgarten wurde in seiner Art bereits zur Eröffnung der Schule 1974 stark kritisiert und im Rahmen eines Projekts der Schulkinder und Lehrpersonen umgebaut. Naturnahe Spielangebote mit Matschspiel und Rutsche sowie eine rahmende, schützende Bepflanzung (Betula humilis, Myricaria germanica, Ribes alpinum, Ribes rubrum, Salix purpurea sowie Salix purpurea gracilis) erfüllen die Anforderungen und die Erwartungen der Kindergartenkinder.
Die Umgebungsgestaltung respektiert den im Gartendenkmalpflegerischen Gutachten festgestellten Schutzwert und orientiert sich an den Flächen geringeren Schutzumfanges an der bauzeitlichen Idee mit Adaptionen der Themen wie Klimaveränderung und Artensterben im 21. Jahrhundert. Der Bestand wird gewahrt und nur minimalinvasive Eingriffe vorgenommen.
Projektwettbewerb mit zweistufigem Verfahren
Zusammenarbeit mit: ARGE Durisch + Nolli Architetti GmbH, Zürich und WSP, Zürich