4. Rang: Alterszentrum St. Martin, Sursee
Im selektiven Verfahren mit vorgängiger Präqualifikation wurden von der Jury die Beiträge von 12 Teams beurteilt.
Das Alterszentrums St. Martin liegt in direkter Nähe zur Altstadt und zum Garten des früheren Kapuzinerklosters Sursee. Das Pflegeheim wurde in den 1970er-Jahren erbaut und im Laufe der Zeit mehrmals erweitert, so dass das Areal heute aus einem Konglomerat unterschiedlicher Bauten aus mehreren Zeitschichten besteht. Durch die Ausbildung einer vom Märtplatz her wahrnehmbaren Sichtachse zum Haupteingang des Neubaus wird das Alterszentrum bewusst adressiert und besser auffindbar.
Städtebau
Der Bau gliedert sich massvoll in drei Volumen: zwei Wohnbauflügel und ein vorspringendes öffentliches Sockelgeschoss. Diese aufgelöste Komposition vermittelt im heterogenen Kontext, bindet die östlichen Wohnbauten räumlich ein und hält rücksichtsvoll Abstand zum Kloster.
Das Kompetenzzentrum soll, wie es der Name sagt, zum Zentrum werden und sich nicht nur für die nahen Bewohner, sondern für ganz Sursee öffnen und einladen, damit sich Generationen begegnen und mischen. Das ausladende Sockelgeschoss mit öffentlichem Ausdruck mit der Gastronomie am «Park» zur Sonne und zum Quartier gewendet lädt Menschen aller Alterskategorien zum Verweilen ein.
Freiraum
Das identitätsstiftende Freiraumkonzept klärt die bestehende Heterogenität, Blickbezüge erleichtern die Auffindbarkeit und Orientierung. Das parkähnliche Areal mit seinem vielfältigen Baumbestand, den artenreichen Blumenrasenflächen und seinem geschwungenen Wegesystem lädt zum Flanieren und Entdecken ein. Ergänzende strukturierende Staudenmischpflanzungen rahmen die Bestandsgebäude und bilden einen lichten Filter zu den Nutzungen im Erdgeschoss. Die Spazierwege weiten sich immer wieder zu kleinen Plätzchen mit Sitzgelegenheiten auf.
Der waldartige Grüngürtel aus heimischen Bäumen (Waldföhren, Flaumeichen, Feld- und Bergahorne, Hopfenbuchen, Mehlbeeren) rahmt das Areal. Dazwischen finden sich einige Dreiergruppen aus zierenden Parkbäumen (zum Beispiel japanische Zierkirschen, Rot-Ahorne, Baummagnolien) mit besonderen Blühaspekten und Herbstfärbungen zur Identität des Parkes. Zur Arealmitte lichtet sich der Baumbestand zunehmend und bildet eine Lichtung. In die Vegetationsflächen eingebettet sowie auf dem extensiv begrünten Dach liegen immer wieder Kleinstrukturen die mit dem grossen Blütenangebot einen wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna sind. Der südliche Parkbereich bettet verschiedene Aktivitäten und Attraktionen wie den Tierpark, einen Spiel- und Bewegungsbereich für alle Generationen sowie die Aussengastronomie mit angrenzender Bühnenfläche ein, während im Norden der Ruhegarten mit Teich einen intimeren Charakter ausstrahlt und einen Rückzugsort bietet. Vor neugierigen Blicken geschützt zwischen den alten Klostermauern und dem Neubau kann dieser Gartenteil bei Therapiesitzungen im Freien auch für Besuchende geschlossen werden.
In Zusammenarbeit mit Meletta Strebel Architekten AG